Die Französische Zone Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz war nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der französischen Besatzungszone und entstand aus der ehemals bayerischen Pfalz, aus den Regierungsbezirken Koblenz und Trier der ehemaligen preußischen Rheinprovinz, aus den linksrheinischen Teilen der ehemals zum Volksstaat Hessen gehörigen Provinz Rheinhessen, aus Teilen der preußischen Provinz Hessen-Nassau (Montabaur) und aus dem ehemals oldenburgischen Gebiet um Birkenfeld.
Gemäß den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz ging am 15. Juli 1945 die Besatzungshoheit im Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz von den Amerikanern auf die Franzosen über. Diese gliederten das Gebiet zunächst provisorisch in zwei „Oberpräsidien“, Rheinland-Hessen-Nassau (für die bislang preußischen Regierungsbezirke bzw. Gebiete Koblenz, Trier und Montabaur) und Hessen-Pfalz (für die bisher bayerische Pfalz und das zuvor hessen-darmstädtische Rheinhessen). Das Land Rheinland-Pfalz wurde am 30. August 1946 als letztes Land in den ehemaligen westlichen Besatzungszonen durch Verordnung Nr. 57 der französischen Militärregierung unter General Marie-Pierre Kœnig geschaffen, wodurch historisch und wirtschaftlich zusammengehörige Gebiete (Koblenz-Bonn, Rhein-Main) der ehemaligen preußischen Rheinprovinz und anderer Territorien getrennt wurden. Die französische Regierung wollte sich ursprünglich die Möglichkeit offen lassen, nach der Umwandlung des Saarlandes in ein Protektorat noch weitere linksrheinische Gebiete zu annektieren. Als Amerikaner und Briten jedoch mit der Bildung deutscher Länder vorangegangen waren, gerieten die Franzosen zunehmend unter Druck und folgten schließlich mit den Ländern Baden und Rheinland-Pfalz dem Beispiel der übrigen Westalliierten. Eine Anbindung des Saarlandes an Rheinland-Pfalz untersagte die französische Militärregierung jedoch. Am 22. November fand im Koblenzer Theater die konstituierende Sitzung der Beratenden Landesversammlung statt, in der ein Verfassungsentwurf erarbeitet wurde. Zuvor hatte es kommunale Wahlen gegeben. Dr. Wilhelm Boden wurde nach kurzer Amtszeit als Oberregierungspräsident von Rheinland-Hessen-Nassau am 2. Dezember von den französischen Besatzungsbehörden zum provisorischen Ministerpräsidenten des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz ernannt.
Geographie
Rheinland-Pfalz umfasst im Norden vom Rheinischen Schiefergebirge den südlichen Teil der Eifel, den Hunsrück, den westlichen Westerwald und den nordwestlichen Teil des Taunus sowie im südlichen Bereich das Mainzer Becken, das Rheinhessische Hügelland, das Nordpfälzer Bergland, die Westpfälzische Moorniederung, die Südwestpfälzische Hochfläche, den Pfälzerwald und einen Teil der Oberrheinischen Tiefebene. Es grenzt im Norden an Nordrhein-Westfalen, im Osten an Hessen und Baden-Württemberg, im Süden an die französische Region Elsass sowie als Teil der Großregion im Süden an Lothringen und das Saarland, und im Westen an die luxemburgischen Distrikte Grevenmacher und Diekirch sowie an die belgische Region Wallonien.Quelle: Wikipedia